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Geschichtenerzähler

von

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Begraben

Benommen öffnete ich meine Augen. Alles um mich herum war dunkel, wirkte schwarz und ungewohnt. Einige Male musste ich blinzeln, versuchte mich an die Dunkelheit zu gewöhnen, die mich wie ein Schleier umgab und sanft einzuhüllen versuchte. In meinem Bett lag ich nicht. Es roch erdig um mich herum, modrig, aber irgendwie auch nach Holz. Gerüche, die mich stutzig machten, dazu brachten, meine Hand auszustrecken und neben mich zu fassen.
 

Scheinbar eine Wand und dann noch eine? Direkt über mir. Ich begann zu schlucken, mir wurde rasant bewusst, wo ich lag. Mein Herz hämmerte, mein Puls schien zu rasen. Begraben in einem Sarg. Lebendig. Drei Meter unter der Erde und kein Entkommen. Mein sicherer Tod, ein persönlicher Alptraum. Angestrengt lauschte ich, versuchte etwas zu hören, meine Sinne zu schärfen. Da war nichts. Alles war still, dunkel und schwarz um mich herum.
 

Lebend würde ich aus meinem kalten Grab nicht kommen, eher den Tod begrüßen, der seine Finger bereits ausstreckte und nach mir griff. Ich fühlte seine Anwesenheit, seine knöcherigen Hände, die sich um meinen Hals legten. Seinen kalten Atem, der wie feiner Nebel aufstieg und mir die Sicht erschwerte. Würde ich etwas sehen in dieser hölzernen Kiste, die mein Schicksal besiegelte, mich grausam aus dem Leben riss.
 

"Fürchte dich nicht". Verheißungsvoll wisperte diese Stimme, lullte mich ein, fesselte mich und trug mich schließlich behutsam davon. Vorbei mein Leben, abgelaufen meine Zeit. Passe meine Träume, tausend unerfüllte Wünsche, nie vollendete Geschichten, die sich als prompt herausstellten und mich wieder einmal aus der Schublade meines Schöpfers holten.



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